2013-08-02

Centuria I, Experimentum 25: (dis)continuous tastes 2013

An experiment in self-observation and self-documentation

For 10 weeks I took a snapshot each weekend of the widget image showing the last 8 albums listened to via Play Music (which I use only for music bought via Google - I use Music Folder Player Full for other music on my phone, and, yes, I also have a "classical" stereo at home).
So what follows isn't a documentation of music listened too, but a documentation of a subset.

I did it because I was/am interested in the speed of change of my musical tastes/predilections/fads.  I intend to repeat this experiment sometime next year.

I intended to publish the results here, with pictures/screenshots. But that seems to include to much visual information for blogger. So I'll just provide statistical data for the first 2 weeks of that period.

You can mail me if you want to have the images.

2013-05-12:

Nono: 1
Ravi Shankar: 2
Xenakis: 2
Bix Beiderbecke: 1
John Cage: 1
Deep Purple: 1




2013-05-19:

Bach: 2
Liszt: 1
Xenakis: 2
Holliger: 1
Cage: 1
Deep Purple: 1


2013-07-16

Centuria I, Experimentum 24: Studentische Rückblicksunwilligkeit

Statt einer Semininarsitzung

Ja, ich sollte jetzt nicht bloggen. Ich sollte statt dessen mit den Studierenden meines BA Lektürekurses und Seminars "Texte der philosophischen Ökonomik von der Antike bis ca. 1650." drüben im Hauptgebäude bei der Abschlussdiskussion sitzen, bzw. mit den Teilnehmer/inne/n zur UniLounge umgezogen sein, um dort weiterzudiskutieren.

Ich war auch drüben. Und habe eine Viertelstunde über's "c.t." hinaus gewartet. Und von den 22 Leuten auf der Liste studentischen Teilnehmer/inne/n tauchte in dieser Zeit exact niemand auf. (Absagen per eMail gab's auch keine.)

In der vorigen Sitzung hatten wir die in der Veranstaltung behandelten Texte ordnend betrachtend diskutiert, in der Abschlusssitzung sollte es einen Rückblick auf das behandelte geben, um in der durch die vorige Sitzung vorbereiteten Überblickssicht zu einem einsichtigen Sehen und Fragen auf das ganze zu kommen: Genres und Kontexte älterer philosophischer Ökonomik, was (falls überhaupt etwas) auf dem Gebiet seit ca. 1650 (außer Mathematisierung) gewonnen, was (falls überhaupt etwas) auf dem Gebiet seit ca. 1650 (außer der Behandlung von Höfen [Klöster hatte der Kurs nicht behandelt]) verloren, ob neue Gegenstände (studentischer und anderer) Forschung sichtbar geworden, ob ein höheres Niveau des Nicht-Wissens erreicht und wie dieses gestaltet, was für künftige derlei Veranstaltungen beizubehalten und was zu ändern, ....

Ja, das Wetter ist schön. Aber vor der UniLounge kann man auch draußen sitzen. Die Gründe der studentischen Rückblicksunwilligkeit sind mir unbekannt. Angst vor dem Blick auf das erreichte höhere Niveau des Nicht-Wissens? Aber wozu sonst betreibt man Philosophie und Philosophiehistorie?

Noch mehr als frustriert bin ich erstaunt, verwirrt, befremdet.


----

(Ansonsten war die Veranstaltung ziemlich im Schnitt von BA-Veranstaltungen: stark fluktuiierende Teilnehmerzusammensetzung, 2 Leute die's vorgezogen haben unangekündigt nicht zu erscheinen statt das übernommene Referat zu halten.) 

----

((Nein, was ich mit dem durch die entfallenen UniLoung-Bewirtungskosten eingesparten Geld anfangen werde, das habe ich noch nicht beschlossen. Vielleicht Ankauf von Bügelleidensreduktionsmusik für's Mobilgerät.)) 



2013-06-28

Centuria I, Experimentum 23: Grassi papieren kontextualisiert.

Tote, Papiere, rinascimentale Texte als Zombies:

Werde kommende Woche am Dienstag zu Ernesto Grassis Einführung in philosophische Probleme des Humanismus, Darmstadt : Wissenschaftliche Buchgesellschaft 1986 (2. Auflage von 1991 erschienen unter dem Titel "Einführung in die humanistische Philosophie. - Vorrang des Wortes") unterrichten.

Mein Exemplar sieht derzeit so aus:
Und hinten drin ist ein Umschlag:









Und in dem Umschlag sind Zettel, u.a. ein Nachruf aus "Die Zeit": (Grassi wird darin als Beinahepolyhistor gerühmt)
Und Todesanzeigen:
diese:

und diese

,auf deren Rückseite sich Teile einer Todesanzeige für den ehemaligen Bayerischen Ministerpräsidenten Alfons Goppel  finden:

....

   Und all diese papierne Kontextualisierung hilft mir nicht wirklich weiter zu diesem Buch, das zu den arg vielen gehört, die versuchen durch kreative Präsentation philosophischer Texte der Vergangenheit der eigenen Philosophie eine Tradition zu geben, und zugleich die Texte der Vergangenheit dadurch als in der Gegenwart lesenswert zu behaupten, dass der Anspruch erhoben wird sie seien potentiell nützlich zur Lösung der gegenwärtigen Probleme anderer.

Yes, I tagged this post with #Zombies , for a reason.







2013-06-19

Centuria I, Experimentum 22: Noch 'ne Renaissance

Zählt noch jemand mit?

Womit sind Reihen zu beginnen?

Der Renaissancen sind viele: die karolingische Renaissance (sed contra e.g. Percy Ernst Schramm: Karl der Große: Denkart und Grundauffassungen: Die von ihm bewirkte. Correctio. ("Renaissance") in: "Historische Zeitschrift" 198.1964, pp. 306-345, spec. pp. 339-342), (&m) Schramm's? ottonische Renaissance (sed contra e.g. Ott), Charles Homer Haskin's Renaissance des 12. Jahrhunderts , die Aristoteles-Renaissance des 13. Jahrhunderts, und natürlich die Renaissance .

Und am Wochenende habe ich noch eine Renaissance kennengelernt: die mir neueste, und zugleich die vielleicht älteste:

, gesehen im Staatlichen Museum Ägyptischer Kunst zu München.

2013-06-10

Centuria I, Experimentum 21: akademisch-utopisches

Stein ins's Wasser

Habe vor einigen wenigen Tagen in gewerkschaftlichem Kontext folgendes gemailt, das ich nun auch hier zur Diskussion stelle:

Aus meiner Sicht sind anzustreben:
1.   Für *alle* Leute die nach Abschluss der Promotion an Unis
     mit Aufgaben in Forschung und Lehre beschäftigt werden:
     entweder
1.1. Tenure-track-Stellen mit klaren Zielvorgaben und bei deren
     "Erfüllung" Festanstellungsentscheidung nach spätestens 4
     Jahren nach Stellenantritt
     oder
1.2. einfach unbefristete Stellen;
2.   Höchstens 1/3 der Stellen nach Punkt 1.1, Rest nach
     1.2.
Ja, ich weiss: Drittmittelprojekte passen da nicht rein. Stört mich
aber nicht:
3.   Verteilung aller öffentlichen Drittmittelgelder (DFG etc.)
     die jetzt an die Unis fließen direkt an die Unis nach
     Zahl-der-Beschäftigten+Zahl-der-Studierenden.
4.   Anstellung derjenigen deren Stellen derzeit durch
     nicht-öffentliche Drittmittel bezahlt werden bei den
     Drittmittelgebern.

Und: Wir binden im stärker Studierende (hauptsächlich Leute
     mit BA oder MA) in de Lehre ein; m.E. in aller Interesse,
     aber:
5.   Auch für solche Leute sollte ein TT-Weg halbwegs analog
     zu 1.1. angeboten werden.

6.
One-person-one-vote etc.: Völlige Demokratisierung werden wir
auf absehbare Zeit wohl nicht hinbekommen, aber jeder Schritt
in diese Richtung ist's wert.









 Der Text ist unterstützende Antwort auf den Text eines Kollegen. Originalitätsanspruch meinerseits besteht nicht.

2013-06-03

Centuria I, Experimentum 20 : Vom Nachteil schlechter studentischer Plagiate

Zu studentischen Plagiaten, insbesondere schlechten.

Praefationis loco: Die Überschrift mag paradox erscheinen ("sind denn nicht alle Plagiate schlecht?"), aber sie ist es nicht. Plagiate sind (mindestens im Bereich der Wissenschaft dort wo sie vermeidbar sind) stets unmoralisch, aber technisch schlechte Plagiate haben noch schlimmere Folgen als technisch gute Plagiate (wozu weiter unten mehr). "wo sie vermeidbar sind"?? Sind nicht Plagiate stets vermeidbar? Ich fürchte: im mündlichen extemporierten Vortrag nicht. Wenn ich im Unterricht - z.B. Fragen beantwortend - etwas mündlich erläutere gebe ich natürlich die Quellen meiner Erläuterungen an wenn sie mir im Augenblick des Erläuterns bewusst sind, aber häufig genug sind sie das nicht; ich erinnere mich durchaus nicht an alles was ich je gelesen oder in Vorträgen gehört habe; wenn ich schreibe gebe ich mir Mühe nachrecherchierend alles sekundärliterarisch zu belegen was ich nicht selbst herausgefunden habe (und primärliterarisch belege) oder als eigene These zur Beförderung des Diskussion vertrete oder als eigene unhintergehbare Prämisse setze; aber im mündlich extemporierten Vortrag kann ich das oft nicht leisten. Sorry. Und: dann gibt's da noch so Sachen wie das "Praefationis loco" zu Beginn dieses Absatzes; ist nicht von mir; gibt's aber an so vielen Stellen (z.B. hier und hier und hier), dass mir die Zuweisung auf einen bestimmten Text auf den das physische Gegenstück der Worte in meinem Hirn, die Reihenfolge der betätigten Tasten, die Buchstabenfolge "Praefationis loco" zurückgehen : nicht möglich ist. Wo Originalität explizit nicht behauptet wird, da ist kein Plagiat möglich (Urheberrechtsverletzungen hingegen schon).


Definitionen "Plagiat" gibt's viele. Aus meiner Sicht: Ein Plagiat ist die Übernahme von Teilen eines Textes in einen anderen Text ohne dass diese Übernahme kenntlich gemacht wird wenn der übernehmende Text einem literarischen Genre angehört dessen Regeln es verlangen derlei Übernahmen im entsprechenden Kontext kenntlich zu machen. D.h.: die Übernahme von Ideen, Argumenten (oder z.B. Belegstellen) aus einem anderen Text (wobei ein Text nicht schriftlich vorliegen muss, sondern z.B. auch ein Vortrag sein kann) ist dann (und nur dann) ein Plagiat  wenn sie so erfolgt dass ein eindeutiger Bezug zu diesem anderen Text herstellbar ist: Plagiate im Sinne dieses Textes hier haben mit Texten zu tun (Patentverletzungen, unberechtigte Übernahme von Teilen von Musik, etc. bleiben also hier unberücksichtigt). Und eine weitere Abgrenzung ist nötig - und oft nicht leicht - : die von der Schlampigkeit. Plagiieren setzt voraus das der übernehmende Text als Ergebnis einer aufmerksamen Übernahme aus dem Text aus dem übernommen wird erscheint. (Die Schwelle zur Urheberrechtsverletzung kann niedriger liegen.)

Plagiate in studentischen Arbeiten (Seminararbeiten, Essays, etc. etc. pp.) sind nur dann relevant wenn sie entdeckt werden. Eine Universität ist eine Gemeinschaft der Lehrenden und Lernenden zum Zwecke der Forschung. Eine solche Gemeinschaft setzt Vertrauen voraus. Auch das Vertrauen der Lehrenden (und Bewertenden) dass an sie addressierte studentische Arbeiten sich an die Regeln halten, also u.A. Übernahmen aus anderen Texten in einen eigenen Text kenntlich machen.
D.h.: ich gehe wenn ich studentische Arbeiten lese (bzw. Referaten lausche) davon aus, dass nicht plagiiert wird. Meine Grundhaltung ist eine des Vertrauens, nicht des Misstrauens. Ich überprüfe nicht ohne Anlass ob da etwas plagiiert sei.
Anlässe zur Überprüfung sind (ohne Anspruch auf Vollständigkeit):
  • Mir kommt etwas bekannt vor, aber es gibt keine entsprechende Fußnote o.dgl. dazu.
  • Ich möchte etwas sachlich überprüfen und stoße bei der Recherche auf eine ungekennzeichnete Übernahme.
  • Ich suche nach sonstigen Verwendungen einer bestimmten Formulierung oder Primärstellennachweisfolge um den studentischen Text besser kontextualisieren zu können, und stoße dabei auf eine ungekennzeichnete Übernahme.
  • Die studentische Arbeit hat mich angeregt mich stärker als zuvor in die einschlägige Sekundärliteratur einzuarbeiten (oder was nochmal nachzulesen), und ich stoße dabei auf eine ungekennzeichnete Übernahme.
  • Passagen der Arbeit unterschieden sich sprachlich und/oder von der Argumentationsweise deutlich von anderen Passagen der Arbeit ohne dass es dafür mir erkennbare inhaltliche Gründe gäbe.
  •  Zufallsfunde von etwas was ungekennzeichnet übernommen worden ist.
Plagiate in studentischen Arbeiten zerstören - wenn ich sie entdecke und wenn mir die "Alternativdiagnose" "Schlampigkeit" nicht (mehr) möglich ist - das Vertrauen in die Redlichkeit der Person die die Arbeit angefertigt hat, und damit eine der Grundlagen der Gemeinschaft der Lehrenden und Lernenden zum Zwecke der Forschung. (Was auch dazu führt, dass ich in einem solchen Fall generell nicht mehr als Prüfer oder Prüfungsbeisitzer für die plagiiert habende Person zur Verfügung stehe - da ich zu deren Ungunsten dauerhaft und unüberwindbar befangen bin.)
Eine Universität ist eben keine Schule sondern eine Hochschule. In einer Schule stehen Schüler als Lernende auf einer anderen Seite als die Lehrer; die einen sollen was lernen, die anderen sollen was beibringen. In einer Universität hingegen stehen Studierende und Unterrichtende auf ein und der selben Seite, versuchen gemeinsam zu lernen, gemeinsam Forschung zu treiben. Deshalb sind studentische Plagiate etwas prinzipiell anderes - und schlimmeres - als Abschreiben oder Verwenden von Spickern o.dgl. in der Schule. Abschreiben oder Verwenden von Spickern o.dgl. in der Schule gefährdet nur einen der Zwecke der Schule (halbwegs gerechte Benotung der Schüler/inn/en) und lässt den andren (Vermittlung von Wissen und Fertigkeiten) unberührt. Plagiate hingegen (und nicht nur studentische Plagiate) hingegen gefährden das gegenseitige Vertrauen ohne das Universität als Universität nicht möglich ist.


Damit ist auch klar: ich will die Diagnose "Plagiat" nicht stellen müssen.(
  • Bauernopferfußnoten, 
  • sehr freie Paraphrasen und/oder Übersetzungen von Texten aus denen ohne hinreichende Kennzeichnung entnommen wird, 
  • Verwendung einer Vielzahl von Texten aus denen ohne hinreichende Kennzeichnung entnommen wird, 
  • saubere Verzeichnung der Texte aus denen ohne hinreichende Kennzeichnung entnommen wird im Literaturverzeichnis, 
  • sauber gearbeitete Passagen zwischen unsauber gearbeiteten,
  •  Verzicht auf Verschleierung durch geringfügige Abweichungen vom ohne hinreichende Kennzeichnung übernommenen Text und/oder z.B. Verwendung einer anderen Übersetzung oder Ausgabe als in dem Text aus dem übernommen wird verwendet wird,
  • Verzicht auf klare Täuschungsabsichtsindikatoren wie Verwendung von gleichaussehenden Zeichen aus unterschiedlichen Zeichensätzen (z.B. "Ο " statt "O")
: derlei und mehr machen es im Zweifel möglich statt der Diagnose "klares Plagiat" die mildere Diagnose "komplett inakzeptable Schlampigkeit" oder die noch mildere "arge Schlampigkeit" zu stellen, mit den Benotungsfolgen "nicht bestanden" oder "gerade noch ausreichend - in Anbetracht der noch recht geringen Zahl von der Person erstellten Arbeiten" statt "durchgefallen wegen klarem und erfolglosem Täuschungsversuch". BTW: Zur Lektüre empfohlen: Roland Schimmel: Zum erfolgreichen Plagiat in zehn einfachen Schritten : Eine Anleitung (2011-01-28, gesehen 2013-06-03) - und ich bitte dies hier nicht als Bauernofpferverweis zu verstehen sondern als Verneigung vor einem Text der mein eigenes Nachdenken über Plagiate reichlich angregt und wohl auch geformt hat; ach ja: dieser mein Text hier versteht sich nicht als einer mit Originalitätsanspruch,  aber das heisst nicht das ich nicht versucht hätte auf unzureichend gekennzeichnete Übernahmen aus anderen Texten zu vermeiden. [:-)] )



Und damit sind wir bei den schlechten Plagiaten:
  • Plagiaten bei denen die Diagnose "Plagiat! " unvermeidbar ist,
  • Plagiaten bei denen man sich fragt weshalb die plagiierende Person der Ansicht ist der bewertenden Person werde das Plagiat nicht auffallen,
  • Plagiaten bei denen die Täuschungsabsicht eindeutig ist,
  • Plagiaten bei denen man mit noch so viel gutem Willen nicht mehr technische Virtuosität bewundernd "wenigstens guuut gemaaaaaaaacht" denken kann.
 Schlechte Plagiate sind Plagiate bei denen die Feststellung der Vertrauenszerstörung unvermeidbar ist und die die bewertende Person durch die Dreistigkeit und Schlechtgemachtheit des Plagiats beleidigen, verärgern, und schlimmstenfalls misstrauischer gegenüber studentischen Arbeiten. Und gerade dies, die Gefährdung oder gar Beeinträchtigung des prinzipiell nötigen Grundvertrauens in die redliche Erarbeitung studentischer Beiträge und die Beeinträchtigung der Hoffnung Studierende würden die Dozent/inn/en deren Lehrveranstaltungen sie besuchen nicht für komplette Idiot/inn/en halten, dies ist es was schlechte studentische Plagiate so schlimm macht. (Schimmel, op.cit., p. 15 hat recht: "Entgegen der ersten Vermutung erfordert ein anständiges Plagiat (also eines, das den Leser nicht auf beleidigende Weise für dumm verkauft) einige Mühe des Plagiators. Ein gutes Plagiat verlangt Zeit, Sorgfalt, Sachkenntnis und Konzentration – ähnlich wie eine gute wissenschaftliche Arbeit" mit FN "Das ist übrigens der Punkt, an dem ein wenig Nachdenken die eine oder interessante handlungsleitende  Erkenntnis hervorbringen könnte. Probieren Sie es mal aus!")



    Und, ja: Plagiate durch Lehrpersonen (gleich ob "schlechte" Plagiate oder andere Plagiate) sind weit schlimmer als gleich welche studentische Plagiate. Und, ja, es hat schon Plagiate durch Lehrpersonen gegeben. In unserem Feld wohl am spektakulärsten: der Fall Martin Stone.

2013-05-24

Centuria I, Experimentum 19 : Benotungsschema

Wie ich studentische Arbeiten benote: Übersicht

Außer für Doktorarbeiten sind die Noten die wir an der LMU in unserem Fach/unseren Fächern vergeben die folgenden:
  • 1,0 : sehr gut
  • 1,3 : noch sehr gut
  • 1,7 : voll gut
  • 2,0 : gut
  • 2,3 : noch gut
  • 2,7 : voll befriedigend
  • 3,0 : befriedigend
  • 3,3 : noch befriedigend
  • 3,7 : voll ausreichend
  • 4,0 : ausreichend
  • 5,0 : nicht bestanden (wird auch vergeben wenn sich aufgrund irgendwelcher Zwischenrechnungen rechnerische Noten zwischen 4,1500001 und 32767 ergeben sollten). ("nicht bestanden wegen Täuschung" hat bei uns EDV-mäßig übrigens eine eigene Kennzeichnung, die - wenn ich richtig unterrichtet bin - auch im "transcript of records" entsprechend ausgewiesen wird.)

Nun zu meinem Benotungsschema:
  • Startnote für eine völlig fehlerfreie aber nirgendwo ernsthaft spannende/aufregende/anregende/im guten Sinne originelle Arbeit ist eine 1,3.
  • Startnote für eine Arbeit die ernsthaft spannend/aufregend/anregend/im guten Sinne originell ist (z.B. weil sie Argumente enthält die meinen Auffassungen widersprechen, die ich aber nicht oder nur mit Mühe widerlegen kann, oder weil sie mich dazu bringt über etwas erstmals oder neu nachzudenken, oder weil sie mich etwas erstmals oder neu sehen lässt) ist 1,0 oder besser (z.B. 0,7 oder 0,5, oder 0,3 - bis auf 0,0 oder gar darunter bin ich bislang noch nicht gegangen).
  • Monita wie z.B. wirre/fehlerhafte/mir nicht nachvollziehbare Argumentation, fehlende oder fehlerhafte bibliographische Angaben, unbelegte Behauptungen, fehlende oder sachlich fehlerhafte Nachweise, unabgefangene Inkonsistenzen, ...  werden jeweils mit einem Malus belegt (je nach Gravierendheit und Häufigkeit zwischen 0,1 und 5,0 pro Monitumsgruppe [wobei 4,0 und 5,0 wohl nur bei schlimmsten Fehlern verwendet werden würden: über 1,0 bin ich bislang noch nicht hinausgegangen]).
  • Die Länge der Arbeit (z.B. Essay: ca. 5 Seiten, BA-Arbeit: ca. 35 Seiten) wird bei der Gewichtung der Monita berücksichtigt: z.B. wiegen 5 fehlerhafte bibliographische Angaben in einem Essay schwerer als  5 fehlerhafte bibliographische Angaben in einer BA-Arbeit.
  • Die Summe aus Startnote+Mali ergibt die Endnote.
Nein, das Schema ist nicht wirklich befriedigend, und desto weniger befriedigend desto länger die beurteilte Arbeit ist. Aber obwohl ich immer wieder die Studierenden um Mitteilung von Verbesserungsvorschlägen/Alternativen bitte haben wir auch gemeinsam noch nichts besseres gefunden.



Noch ein Bisschen Statistik:
 Durchschnittnoten für einzelne Veranstaltungen ("WiSe" = "Wintersemester", "SoSe"="Sommersemester"):
  • WiSe 2005 Seminar A: 1,8
  • WiSe 2005 Seminar B: 3,8
  • SoSe 2006 Seminar A: 1,8
  • WiSe 2006 Seminar A: 1,7
  • WiSe 2006 Seminar B: 1,2
  • SoSe 2007 Seminar A: 2,0
  • WiSe 2007 Seminar A: 2,1
  • WiSe 2007 Seminar B: 2,0
  • SoSe 2008 Seminar A: 1,3
  • WiSe 2008 Seminar A: 1,1
  • SoSe 2009 Seminar A: 4,0
  • SoSe 2009 Seminar B: 1,3
  • Sommer 2009 Eignungsfeststellungsverfahren: 2,8
  • WiSe 2009 Seminar A: 1,1
  • SoSe 2010 Lektürekurs A: 1,9
  • SoSe 2010 Lektürekurs B: 1,4
  • SoSe 2010 Seminar : 1,2
  • WiSe 2010 Essaykurs : 2,1
  • SoSe 2011 Lektürekurs : 2,4
  • SoSe 2011 Seminar : 2,3
  • WiSe 2011 Lektürekurs : 3,7
  • WiSe 2011 Essaykurs : 1,9
  • SoSe 2012 Lektürekurs : 1,7
  • WiSe 2012 Essaykurs : 1,4
  • BA-Arbeiten: bisheriger Durchschnitt: 1,5
Die Einzelnoten sind dabei in den jeweiligen Veranstaltungen erfahrungsgemäß in den allermeisten Fällen nicht normalverteilt. Die folgende Grafik zeigt zwei typische Fälle:

  ebenfalls erkennbar:
  • jede Veranstaltung ist (wie auch jede studentische Arbeit) ein Einzelfall: die Durchschnittsnoten sind recht unterschiedlich, auch innerhalb ein und des selben Sem,esters (z.B.: SoSe 2009)
  • es gibt keinen erkennbaren Trend zu immer sanfterer/freundlicherer/milderer Bewertung
  • es kann sein dass die Durchschnittsnoten für Abschlussarbeiten signifikant besser sind als die für einzelne Arbeiten auf dem Weg zur Abschlussarbeit. Falls dem so ist, so ist's wenig überraschend: wer bis zum Abschluss durchhält ist meist wirklich gut oder sehr gut.

2013-05-23

Centuria I, Experimentum 18 : Neue Webcam

Test, Test, Test, und so ...

Die alte Webcam hatte beschlossen mit dem neuesten Treiberupdate (oder einem der neuesten Updatetreiber) des Dienstrechners nicht mehr zusammenarbeiten zu wollen (oder umgekehrt), desshalb ist sie jetzt (nach 4 Jahren, schätze ich), durch eine neue ersetzt (primär für videoangereicherte Webtelefonie u.dgl.).

Und ich habe ein Bisschen experimentiert.

Keinen Platz gefunden wo sie wenn ich auf den Bildschirm gucke nicht klar auf meine Glatze fokussiert oder aber mehr mein Arbeitszimmer (ehrfurchtsvoll von unten blickend) als mich zeigt.

Aber sie kann auch Schnappschüsse, wie diesen, an dem klar erkennbar ist wieviel geistige Kraft es braucht der Kamera in die Linse zu blicken und dabei auszublenden wie ungern man fotografiert wird:





Und die Kamera könnte einen Weg weisen zu einem Teil des Werbevideos das wir für unsren Masterstudiengang "Mittelalter- und Renaissancestudien" zu  basteln beabsichtigen:





.
Und dabei gelernt: für's Hochladen braucht's mp4-Format.

Immerhin: Ein erster kleiner Hüpfer in Sachen "eigenmobilisierte Digital Humanities". [:-)]




2013-05-17

Centuria I, Experimentum 17 : break

I'll be off web2.0 until at least 2013-05-22. 

So please: don't expect me to post, to react, to comment, etc. during the next few days.

Happy Pentecost to all of you who celebrate it (now or later, western or eastern)!


2013-05-16

Centuria I, Experimentum 16 : non ultimum

<2013-05-17>
I have reason to apologise to +Google : yesterday (2013-05-16) I wrote:
</2013-05-17>

Probably my last post here.

Google has decided to display adds with my  blog here.

As some of these adds are indecent, and as far as I can see none of them are connected to what I post(ed) there about: I guess I'll stop adding items to this blog.

*It's their show. But I won't contribute as a singer.*

I might have been willing to pay for the use of the platform. But I am not willing to pay by providing decoration for adds.

Maybe I'll open a second blog over there at LJ some time in the future. Or I'll try to use _diaspora_ for a blog (although it's not really suited for that).

But I guess: unless they change that adds thing here: I'm off.

<2013-05-17> I was wrong, very very wrong: The problem is resolved: my machine was infected by _OpenCandy_ ( http://www.microsoft.com/security/portal/threat/encyclopedia/entry.aspx?Name=Adware:Win32/OpenCandy )  , and our anti virus product was a bit slow in detection.  

I guess I should have checked better before (  's reflexes were better than mine). One of the reasons for my wrong reaction was, that with all the changes connected to #newgoogleplus I assumed changes concerning my blogspot blog would also originate from google. I was wrong, completely wrong. I sincerely apologise to +Google  !!! 
</2013-05-17>

2013-05-15

Centuria I, Experimentum 15 : Zeitreisen

Zeitreise via Hemdenknopf:

Vor rund 5 Jahren habe ich beim Antiquitätenladen im Münchner Stadtmuseum ("Der Dultstand im Münchner Stadtmuseum") einen Hemdenknopf gekauft.  Der Knopf, damals silbrig und schwer, wirkte so als sei er irgendwann vor allerspätestens 1950 entstanden (also in einer Zeit in der ich nicht war, die nicht meine ist, durch Erinnerungen mir unverbunden), fühlte sich schön an, und landete erst als Ersatzknopf auf einem meiner Leinenhemden, und dann, als dieses Hemd nach vielen dutzend Wäschen löchrig war auf einem andren Leinenhemd, und als auch dieses Hemd löchrig geworden war habe ich den  Knopf (der an Silbrigkeit eingebüßt hatte) erneut abgetrennt.

Eine Reise des Knopfes von der vermuteten Produktionszeit zur Verkaufszeit im Antiquitätenladen und dann mit zwei alternden aber zum Annähenszeitpunkt recht neuen Hemden als Transportmittel durch die Zeit in die Gegenwart.

Jetzt sieht er ungefähr so aus, der Knopf: 
Bei Sonnenlicht aber deutlich gelblicher als im kalten Licht der Beleuchtungssituation. Und deutlich leichter ist er auch geworden. Und dabei gleichzeitig älter und jünger: in zwei Richtungen durch die Zeit gereist seiend: älter als er war als ich ihn  kaufte, und jünger als ich ihn inbezug auf seine Gesamtdaseinszeit vermutet hätte:

Der Knopf zeigt sich mir, dem Knopffertigungshistorielaien jetzt arg arg arg ähnlich Metallbilligknöpfen der 1970er Jahre.
Und den Knopf jetzt wieder anzunähen hieße das Hemd und mich darin teilweise zurück in die 1970er zu bringen, dort zu verankern. Und da will ich nicht hin. Falsche Richtung der Zeitreise, falscher Landeplatz.

Der Knopf bleibt ab.

Und seine Reise geht vermutlich in den Papierkorb, und dann nach Unterföhring. Und meine und meiner Hemden Reise geht weiter in die Zukunft.


2013-05-06

Centuria I, Experimentum 14 : Nachrufzahlen

Die Unterschiede der Nachrufanzahlen für zwei m.E. mehr als zu recht betrauerte Verstorbene des Aprils 2013 sind mir erstaunlich, und um ehrlich zu sein überraschend:

Woher der Unterschied der Zahlen? (Nein, keiner der Nachrufe und Mininachrufe ist m.E. einer zuviel, jeder der den Verbliebenen hilft zu trauern, Trauer zu teilen, jeder der hilft zu erinnern und Erinnerung wachzuhalten, gleich ob zum Tod Cesare Vasolis oder zum Tod Peter Habers ist etwas gutes.)  Aber: Woher der Unterschied der Zahlen?

Keine (Pseudo-)Erklärung die mir einfiele scheint mir tauglich:
  • Unterschied des Alters der Verstorbenen und größere Bestürzung über den Tod des jüngeren. (Dass wir alle sterblich sind, dass niemand von uns den Tag und die Stunde des eignen Todes lange vorherweiss: das wissen wir alle.)
  • Bedeutung des Verstorbenen für die Community. (Da waren beide in der deutlich obersten Gruppe.)
  • Größe der Community. (In Anbetracht der Breite von Vasolis Arbeiten: waren die Unterschiede da wirklich so groß?)
  •  Datum des letzten Unterrichts/Vortrags/Wirkens. (So sehr scheinen mir die nicht aus einander zu liegen.)
  • Sprachraum. (Ja, Deutsch hat mehr Muttersprachler als Italienisch, aber Vasoli wurde von vielen vielen gelesen, gehört, bewundert, deren Muttersprache nicht Deutsch ist.)
  • ... .
     
 Auffällt auch: Die Nachrufe auf Vasoli sind (soweit mir bekannt) beträchtlichenteils, und was die längeren betrifft mindestens primär  aus (auch-)Printmedien, Nachrufe auf Peter Haber hingegen primär in Onlinemedien (i.w.S.).

Wirkungen ohne Ursachen? Causae occultae?

Vor neben und nach den Beobachtungen und Fragen bleibt die Trauer ob des Todes zweier bedeutender Gelehrter.

2013-05-03

Centuria I, Experimentum 13 : Channels, Numbers

What items amongst my ephemeral/ephemeridial posts (et alia similia) are read how often? Which channels distribute information and musings posted by me most efficiently?

I've no idea. But I have some - potentially surprising - numbers.

Let's start with this blog here: According to blogger  entries have been read between 6 times (Centuria Prima, Experimentum 2, one of the few English language posts here has 7 views, Centuria I, Experimentum 8: Grillo : Cui bono? , the only Italian post here ranks lowest with 6 views) and 46 times (Centuria I, Experimentum 4 : Vasoli gestorben ). The thread in Web4Ren Forum (W4RF) on the same topic (Vasoli's death) has 374 views.

I have now idea how many of the 674 "followers" I have on twitter do read this or that or no tweet by me; on average I get 1 reply/RT/mention there per day. 
No idea as to how many people actually read what I post on G+ (mind you: most of my posts there are limited to one or a few of my topical "circles" there, not visible to the general public); on an average day I get some 10 reactions/interactions per day there. (The "community" Renaissance Studies (sensu largo) ca. 1348 to ca.1648 there has 50 members, Mediaeval and/or Renaissance Studies programmes all levels (BA, MA, PhD), specialised or interdisciplinary has 37; both "communities" are public.)

The 2013-04-29 Web4Ren Forum (W4RF) post linking/pointing to Egel's 2008 German language M.Phil. thesis on Montaigne has been read 101 times.

The result is: the niche webforum Web4Ren Forum (W4RF)  gets far more views (in comparison) than I expected, and I don't understand the differences concerning the other channels I use either. 
If you want writing access to Web4Ren Forum (W4RF) : do let me know. [:-)]





2013-04-29

Centuria I, Experimentum 12 : Döblin und Xenakis

Noch habe ich Döblins Berge, Meere und Giganten als Lesesessellektüre. (Wird übermorgen unterbrochen werden, für eine neue Durchsicht von The Great Gatsby, musikalisch begleitet von Bix Beiderbecke [für's Kränzchen].)

Noch aber habe ich Döblins Berge, Meere und Giganten als Lesesessellektüre. Und lese das Buch sehr langsam. Und habe gefunden dass sich Musik von Xenakis als Begleitung mir dazu ausnehmend gut eignet. (Viel Xenakis, da ich den Döblin, wie erwähnt, sehr langsam lese.) (Nein, ich höre nicht nur zum Döblinlesen Musik, aber halt auch [und meist vom Telefon]; der screenshot illustriert Zustand gestern abend.)
Döblin und Xenakis. Ungleichzeitiges gleichzeitig "multimedial" rezipiert/konsumiert. War Döblin seiner Zeit voraus, Xenakis der seinen weit hinterher?  Mir scheint: beides eher nicht. Aber Döblins Buch geht über große gesellschaftliche und technische Entwicklungen, in denen einzelne Menschen als einzelne Menschen illustrieren, aber wenig oder nichts wirken das so wie erzählt wird nicht auch als geschehend denkbar wäre ohne sie. Was Döblins Buch erzählt, Sozialgeschichte und Technikgeschichte sehr sehr vieler künftiger Jahrhunderte, lange Passagen weise rast zusammenfassend kräftigst gerafft berichtend, ist wesentlich unpersönlich/überpersönlich, hat auch Personen zu denen sich ausführlicheres (manchmal vielleicht gar empathieheischend)  findet so wie ich's lese als Staffage, Dekoration, Quasiinterpunktion. Und da passen Xenakis angewandtmathematische Kompositionen sehr gut.

Und all das obige ist natürlich nicht mehr als der schwache Versuch einer rationalen Erklärung einer ohne jede mitdenkende Vernunft experimentell erfahrenen Sympathie, als solche exprimentale Sympathie von mir erfahren und wohl auch mir erzeugt.
 

Centuria I, Experimentum 11 : Nepotismus etc.

Auf die Gefahr hin mich unbeliebt zu machen:
Vielleicht habe ich die falschen Texte gelesen, lese die falschen Texte, bin durch diese verbildet, aber sei's drum:
Anlässlich der in den vergangenen Tagen bekannt gewordenen Fälle von Parlamentsabgeordneten, die ihre Position als Abgeordnete genutzt haben um ihnen nahestenden Personen über Arbeitsverträge o.dgl. Geld zukommen zu lassen (nein, ich verlinke nicht auf die entsprechende Presseberichterstattung, da ich generell auf keine durch das neue berühmte besondere #Leistungsschutzrecht begünstigte Medien verlinke):

Zum einen sollten alle Stellen (etc.) aufgrund einer Bestenauslese besetzt werden.
Zum anderen sind wir moralisch gehalten unseren Verwandten und Freunden nach unserem Vermögen gutes zu tun. Und dies heißt auch, dass wir ihnen bei gleicher (und erst recht bei bester!) Geeignetheit für einen Job o.dgl. über dessen Vergabe wir zu entscheiden haben den Vorzug geben müssen. Hinzu kommt, dass wir wohl bei Verwandten und gewiss bei Freunden geneigter sein werden zu vertrauen dass diese ihrer Beziehung zu uns wegen sich bemühen werden die übertragenen Aufgaben nach bester Fähigkeit zu erledigen und ihr eigenes Interesse nicht über das unsere zu setzen; was ein weiterer Grund ist ceteris paribus Verwandte und Freunde zu bevorzugen.
Aber: Wir sind nicht unparteiisch, nicht unbefangen, irrtumsgeneigter als sonst eh schon wenn's um die Beurteilung von uns nahestehenden Personen geht. Und wenn's um die Vergabe/Verwendung von "öffentlichem Geld", "Steuerzahler's Groschen", Gemeinschaftseurosen geht haben diejenigen deren Geld es ist Anspruch darauf, dass dieses Geld möglichst aufgrund einer möglichst unparteiischen, unbefangenen, möglichst wenig irrtumsbehafteten Auswahlentscheidung vergeben wird. Dem Schutz dieses Anspruchs gegen unsere Verpflichtung Verwandte und Freunde ceteris paribus zu begünstigen dienen gesetzliche (und ähnliche) Regelungen die deren Begünstigung verbieten. (Analoges gilt für universitäre Gremienarbeit, Prüfungen, u.dgl..)

Will heißen: Wo die Begünstigung nahestehender Personen verboten ist: da ist sie zu unterlassen. Wo sie aber nicht verboten ist, sollte niemandem ein Vorwurf daraus gemacht werden sich so verhalten zu haben wie es sich auf Aristoteles, Konfuzius, und/oder andere derlei Leute berufende Traditionen für moralisch richtiges Verhalten vorschlagen.  

2013-04-24

Centuria I, Experimentum 10 : Potterverse observation live

I did not know that such texts were/are still written: something new and (IMO) worth reading on the Potterverse: 
Emily Asher-Perrin: Severus Snape Does Not Deserve Your Pity (2013-04-23!) (some interesting comments there too).

(Seen thanks to a comment by bnmc2005 at http://rattlesnakeroot.livejournal.com/234628.html#comments 
).

But, well, +Cornelia Rémi's great Harry Potter Bibliography is still alive  too (last update 2013-03-01).

Note to self: If I left a room: that doesn't mean that there may be no people in there still having fun. [:-)] (cf. Still on this side of the threshold (but only just). (a_waffling, 2011-02-15) )

 

Centuria I, Experimentum 9 : Limits to comments

Yes, you need a G+ account to be able to comment here.

No, this is not intended as an incitement for you to get a G+ account if you don't already have one.

It is a result of the creation of this blog as a means to test integration between a blog and a social network. 

Openness for comments here is even less limited than at my "first" blog  Theoria magiae non est magia mere theoretica (ut probatur) , where you have to be not only an LJ member, but also to be on my flist there to be able to comment.  (I opted for these restrictions there because - quasi - all of the meaningful comments I got there came from people on my flist there anyway; the rest was spam in more than 90% of the cases).

If you feel that you want something published as a comment here and do not have a G+ account: you might want to send me an email (probably best to my office address [ hck@lrz.uni-muenchen.de ], as I expect that most such comments will be concerning posts on Renaissance intellectual history, DH, academic politics, etc.).
I won't promise you that I'll publish your comment, but I will consider to do so.

Centuria I, Experimentum 8: Grillo : Cui bono?

Le esperimenti continuano: Primo post qui in lingua italiana:

Bepe Grillo ha dato una intervista al giornale popolare tedesco Bild , e ha detto (i.a.) che aspetta un Italia bancarotta in settembre/ottobre 2013, e pare che vuole un reddito universale come soluzione.  

A parte la confusione (ed a parte anche la proclamazione che sarebbe grato di una invasione tedesca ecc) : Cui bono? A chi serve con questa intervista? A che cosa serve? A chi vuole servire? A che cosa vuole servire?


 -> Testo italiano sull'intervista

-> L'intervista in Bild (testo tedesco)


Probabilmente proveremo ad andare in ferie in Italia quest'estate nonostante questo e qualche altre cose. Ma i dubbi sulla qualità di questa intenzione crescono.

2013-04-23

Centuria I, Experimentum 7 : MobilOS-Konkurrenz

Neben Android, der Mobilvariante von Windows, iOS, dem was auf den Blackberries läuft, und dem ein und andren was ich noch nicht oder schon lange nicht mehr im Einsatz gesehen habe: haben Leute die ein Betriebssystem für ein Vielzwecktelefon suchen jetzt noch eine weitere Alternative: ab ca. heute gibt's Telefone mit FirefoxOS:

http://www.heise.de/newsticker/meldung/Firefox-OS-Geeksphones-zu-haben-1847682.html
 ,

http://www.golem.de/news/geeksphone-keon-smartphone-mit-firefox-os-gibt-es-fuer-110-euro-1304-98877.html

-->

http://shop.geeksphone.com/en/

Meine eignen Kriterien der Wahl sind da: Stabilität, Konfiguriererbarkeit, Verfügbarkeit von für mich nützlichen Apps.

Und, ja, die Hardware spielt auch eine Rolle.

Und vor in ca. anderthalb Jahren werde/sollte ich eh keinen Ersatz für mein RAZRi brauchen.


2013-04-22

Centuria I, Experimentum 6 : Warum Vasoli wichtig für mich war

Am 16. April ist (wie hier schon erwähnt: cf. Centuria I, Experimentum 4) Cesare Vasoli  gestorben.


1986 durfte ich bei ihm im Seminar sitzen. Nicht lange, nur ein paar Wochen, wohl weniger als ein Monat.

Thema waren (mehr oder minder fiktive) Stammbäume/Genealogien rinascimentaler adliger/notabler Familien. Und für den nochnichtmal 25jährigen Philosophiestudenten war's erstaunlich: Ein legitimer Gegenstand philosophiehistorischer Forschung: gewiss (De nobilitate, politische Legitimation durch Historiographie, ...). Aber dass man derlei unter der Flagge Philosophiegeschichte nicht nur betreiben durfte, sondern auch betreiben konnte, erfolgreich betrieb: das war mir erstaunlich - und langzeitwirkend befreiend.
Für meine Magisterarbeit zu Averroes war's wohl noch wirkungslos, aber schon meine Diss. zu Cesare Cremonini hätte wohl weitaus weniger Kontextuntersuchungen gehabt ohne das damals gelernte, und Missionsberichterstattung als Basis eines Kapitels meines hoffentlich halbwegs bald in Druck gehenden, ende März an den Verlag geschickten Orte-und-Jahre-Buchs verdankt sich auch jenen florentiner Wochen.
Meine Hauptinteressen liegen immer noch auf der institutionalisierten rinascimentalen Philosophie ("der wo Philosophie drauf steht"), aber auch da unter Einbeziehung von Texten und Kontexten die nach wie vor nicht Hauptgegenstand  philosophiehistorischer Bibliographien sind.

1986 durfte ich bei Vasoli im Seminar sitzen. Nicht lange, nur ein paar Wochen, wohl weniger als ein Monat. Aber genug um in dem Bericht zu mir selbst den ich zu Beginn jeder meiner Lehrveranstaltungen gebe bei der Aufzählung der Orte wo ich was gelernt habe dankbar auch Oberitalien aufzuführen.
      


2013-04-21

Centuria I, Experimentum 5 : Strohwitwerernährung

Gestern abend: Pferdegeschnetzeltes mit kleinen Spargeln

Zutaten: Ein Bund kleine, ca. 1kleinfingerdicke Spargeln, Essig, Brot, 300g Pferdelende, 1 Schalotte, Gewürze.

Zubereitung
Alles wichtige vorher erledigen, weil danach ist man erstmal mit Essen und Verdauen reichlich beschäftigt. [:-)]


Lende kleinschnetzeln. Schalotte achteln und Blätter trennen (Herz nicht verwenden). Kühlstellen. In gleichem Volumen wie Lende aus Brot (habe Pfister Kürbiskernbrot [Natursauerteigmischbrot] verwendet) Stücke von ca. Bleistiftdicke und Briefmarkengröße erzeugen.
Von Spargeln untere ca. 7mm abschneiden, in brausendem Salzasser mit Olivenöl, Weißweinessig, geriebener Muskatnuss, 1-2 TL Rohrzucker, frisch gemahlenem schwarzem Pfeffer für ca. 7-70 Minuten kochen. Dann auf vorgewärmten Teller, etwas Balsamessig (vom guten) drüber, warmstellen.
Pfannenboden mit reichlich Olivenöl bedeken; erhitzen. Ca. 1 TL Paradieskörner + ca. 1 TL kleinen Wildpfeffer (weißer Peffer + Habanero o.dgl. hättens auch getan) + 1-2 TL Salz zermörsern. Thymian und in ca. fingernagelgroße Stücke zerteilten Salbei bereithalten. 
Schalottenstücke in Pfanne. Fleidchstücke dazu. Umrühren wenn mögluch. Gewürze dazu. Umrühren. Brotstücke dazu. Unter umrühren fertigbraten. 
Mit den Spargeln auf vorgewärmten Teller.
Verzehren. (Ich hatte reichlich "Nachschlag", bin sehr satt gewoden.)  


 





Heute mittag gibt's Borlottibohnenpüree mit Zichorie, dazu Gamssalami und Pferdeschinken.

2013-04-19

Centuria I, Experimentum 4 : Vasoli gestorben

Habe (durch +Richard Blum ) erfahren dass Cesare Vasoli gestorben ist. (Genauer Todestag ist mir nicht bekannt, Nachrruf unter http://www.adnkronos.com/IGN/Regioni/Toscana/?id=3.2.106856301 ist von heute, 11:40h, und sagt dass die Familie die Todesnachrricht auf Wunsch des Verstorbenen bis nach der Bestattung zurückgehalten habe).

Der letzte der Großen Alten Männer unseres Feldes. Das Ende einer Ära. Hatte das Vernügen und die Ehre 1986 bei ihm im Seminar sitzen zu dürfen. 

Letzte Kontakte in Sachen Germania Latina-Kongress (zu dem es einen Beitrag von Vasoli gibt), und - indirekter - im Kontext der Festschrift Keßler ("Sol et Homo") in der Vasoli ebenfalls vertreten ist.

Cf. &m. die Notiz in +Web4Ren Forum (W4RF) .




Schon der vierte Beitrag heute in diesem Blog. Wir wäre es lieber gewesen es wäre einer - und zwar dieser - weniger gewesen. [:-/]

Centuria I, Experimentum 3: Lesesesselrelektüre etc.

Seit gestern des abends wiederlesend: Döblins Berge Meere und Giganten - primär mangels aktueller entspannender Glitzerbücher (und/oder anderer für abendliche Lesesessellektüre geeigneter Neuerscheinungen).

Aktuelles Biergartenbuch (für die Zeit wenn's wieder wärmer ist als heute) bleibt wohl die Ilias (Lesezeichen liegt derzeit irgendwo im ersten Viertel des Sechsten Gesanges).

Vorschläge für besseres sind und bleiben willkommen.

(Und, ja: vor dem Kränzchentermin gucke ich auch den Great Gatsby nochmal durch. Versprochen. [:-)] )

Centuria Prima, Experimentum 2

Originally I configured this blog so that you got an "adult content" warning when you enter it. 

Not because I intended to use it for anything I myself would consider as "adults only" stuff, but in order not to get into trouble should google ever consider something I write here as  "adults only" material. I've seen them to flag Xenakis' pieces for percussion as  obscene on GooglePlay ... . So I tried to play this safe. [:-)]

But I found out that  flagging a blog as "adult content" means less options for integration with Google+, and so reset that flag to "no adult content", and hope that my content will be found less offensive than music for drums &c. by Xenakis. Let's see (and cross our fingers).

Centuria Prima, Experimentum 1

Experimentierend: werde dies Blog hier vermutlich ähnlich benutzen wie mein Theoria magiae non est magia mere theoretica (ut probatur) blog. Will heißen: für dies und das, und vermutlich vornehmlich deutschprachig, und: selten. Mal gucken wie sich Interaktionen hier und dort unterscheiden.

Experimenting: I guess I'll use this blog here like I use and used (in post-HP-ages) my Theoria magiae non est magia mere theoretica (ut probatur) blog: for miscellaneous items, probably mostly in German, and anything but frequently. Let's see how reactions differ here and there.